Mittwoch, 29. März 2017

Natürlich fällt der Verdacht auf die Ökospäre....

... denn es kam wie's kommen musste. Ameisen. Ameisen überall. ÜBERALL!!
In den vergangenen Tagen ist unsere Wohnung von einer kleinen Ameisenepedemie heimgesucht worden. Kleine schwarze Ameisen die irgendwie genau so aussehen wie die, die ich in den ersten Ökosphärenversuch eingesetzt hatte (die tote Königin und so weiter, man erinnert sich schmerzlich...).

Natürlich ist der Schuldige da schnell gefunden. Aber moment mal: Laut Züchter vergehen vom abgelegten Ei zur fertigen Arbeiterin mindestens 6 Wochen. Mal kurz nachgerechnet:
 .... wenn ich geschätzte 168 Ameisen mit dem Staubsauger erledigt habe, 39 mit dem Finger geplättet und aktuell noch ca 124 im Bad und weitere 15 im Wohnzimmer rumlaufen .... ins Terrarium hatte ich vor ca. 3 Wochen eine Königin und 13 Arbeiterinnen eingesetzt.... verdammt das kommt doch niemals hin!!

Wenn die Ökosphäre nicht schuld ist, dann kommt nur eines in Frage: Die Nachbarn. Is doch logo. Die sind mir sowieso ein bisschen suspekt, bestellen dauernd bei Lieferando, nehmen immer meine Pakete an ohne sich dafür zu bedanken, der Balkon ist extrem sauber, um nicht zu sagen verdächtig sauber .... bestimmt leben die Ameisen bei denen in der Wand oder im Parkett und kommen jetzt zu uns rüber.
Na gut, bleiben wir mal sachlich. Jeder hat sicher schonmal seine Nachbarn verdächtig, Ungeziefer zu züchten, das muss aber noch lange nicht immer auch der Fall sein.
Vielleicht kommen die Ameisen ja auch über unsere, seitdem es so warm ist, permanent gekippte Balkontüre schnurstracks ins Bad marschiert. Diese These lässt sich zumindest leichter überprüfen, als die (gerechtfertigten!!) Anschuldigungen den Nachbarn gegenüber.
Also: Balkontüre zu, alle Ameisen weggesaugt, 1 Tag gewartet. Und da schau her: Keine einzige Ameise wagt es noch hier herumzuspazieren. Dachte ich mir doch, dass sie Nachbarn schuld sind.

Irgendjemand verteilt hier Eier!

Richtig gelesen. Irgendjemand klebt da schwarze Eier an die Scheibe:

Obwohl ich den Täter noch nicht eindeutig identifizieren kann, kommt ja wohl nur eine Spezies in Frage: Diese sexbesessenen Feuerwanzen. Die Schweinerei dann hier an die Scheibe zu kleben halte ich für ein wenig unnötig, aber ich will mich nicht beschweren.


Insgesamt entwickelt sich das Leben im Glaß sehr gut. Es grünt und sprießt überall, während es an anderen Stellen eher bergab geht. Wie man schön sieht hat ein Teil des Holzes angefangen zu schimmeln, was zu erwarten war zumal es bei Regen gesammelt wurde und folglich ziemlich feucht ist. Insgesammt war noch etwas zu viel Wasser im System, weswegen ich das Terrarium einen Tag lang mit geöffnetem Deckel (Netz drüber) in die Sonne gestellt hab. Jetzt sieht es wassermäßig schon ganz gut aus.


Und: Zwei Lausarten sind erfolgreich angesiedelt worden. Erstens: Schildläusen die momentan noch auf Ablegern dieser Zimmerpflanze leben.
Zuerst dachte ich diese braunen Flecken wären Nester oder sowas, aber bei genauerer Betrachtung sind das kleine flache Kerlchen die munter herumspazieren. Hier mal ein Video, nebenbei sieht man auch noch zwei Feuerwanzen bei der einzigen Sache die sie einigermaßen gut können: der Wollust frönen.

Außerdem erkennt man rechts unten neben der Kellerassel auch noch die andere Lausart. Sie sind so klein, dass man nur einen schwarzen Punkt sieht, haben sich aber schon über mehrere Pflanzen ausgebreitet. Ursprünglich sind sie auf Hibiskusablegern (die scheinbar gut angehen) reingekommen.
Beim Thema Läuse fällt mir ein weises lateinisches Zitat ein, welches ich von meinem alten Herrn mal gelernt hab (woher er es hat wird für immer ein Rätsel bleiben):
Vena laus amoris, pax drux pistodis.

Nochmal zum Thema Kellerasseln: Die Einfuhr dieser kleinen Tierchen hat sich sicherlich gelohnt. Überall wo Schimmel auftaucht sind die ruck-zuck zur Stelle und grasen diesen richtig ab.


Außerdem sind noch zwei Fliegenarten (Hirschfliege? s. Bild und die typischen kleinen Schwarzen Minifliegen die auch immer aus Zimmerpflanzenerde kommen) aufgetaucht. Von den größeren gibt es mindestens zwei und sie sind sehr lebhaft.

... und dieser Käfer, von dem es auch mehrere gibt. Sie können gut fliegen und tun es auch gerne.

An Bodenbewohnern gibts ansonsten noch zwei richtig große Tausendfüßler, beide etwa 4-5 cm lang, leider etwas schwer zu fotographieren:
Und: Nachts tauchen auch Ohrenwuzler auf. Die sehen ganz anders aus als ich es aus Süddeutschland gewohnt bin, aber sehr schön. Habe gelesen, dass die auch gerne Läuse fressen und tatsächlich laufen die oft auf den befallenen Pflanzen rum.

Bislang sieht also alles so aus, als ob mein Plan aufgeht. Ich warte nun immer noch auf eine Ameisenkolonie, bislang war ich zu faul um zum Antstore in Steglitz zu fahren, vermutlich werde ich sie mir doch bestellen. Dann wird aber endgültig silikoniert. Es sind übrigens auch einige kleine schwarze Ameisen ganz von alleine aufgetaucht und haben die Blattläuse schon gefunden ....

Montag, 20. März 2017

Blattläuse gesucht

Habe am Freitag einen telegrafenbergübergreifenden Aufruf zur Suche nach Blattläusen gestartet und erfreulicher Weise sehr viele Antworten bekommen. Bald haben wir also hoffentlich auch die!! Ha! Das könnte gut werden ....

Experimentelles Setup 2.0

Ok, ich habe das erste Eperiment für gescheitert erklärt
Habe die Ökospäre komplett aufgelöst und neu bestückt. Warum? Es war einfach zu feucht. Leider scheint die Sache mit dem kleinen Teich in der Ökospäre nicht zu klappen. Die Scheiben waren permanent komplett beschlagen (sodass man gar nichts sehen konnte) und vor allem: Der Boden war im ganzen Terrarium komplett mit Wasser vollgesogen und ein einziger nasser Klumpatsch. Das war nicht, was ich wollte, ursprünglich ging es ja darum ein gesünderes Pflanzenwachstum zu etablieren. Die Installation des verlockenden Teiches hat mich dann zwischenzeitlich abgelenkt....
Die einzigen Lebewesen denen es richtig gut ging, waren die Sumpfpflanzen (Fettkraut und Sonnentau), der Rest war am verfaulen. Im Teich ist nicht nur die Ameisenkönigin, sondern auch etliche andere Tiere ersoffen. Das macht so keinen Sinn.
Naja. Jedenfalls hier nun das neue Setup:

Wie man sieht, liegt nun der Fokus auf Totholz. Das hat zwei (zu erwartende) Vorteile: Einerseits ist das komplett durchlöcherte Holz ein toller Lebensraum für richtig viele Tiere (dazu gleich mehr) und andererseits sollte die vortschreitende Zersetzung des Holzes die Atmosphäre mit ausreichend CO2 vesorgen.
Das Totholz habe ich am Wochenende aus mehreren kaputten Bäumen gehackt. Obwohl man von hacken kaum reden kann; es ist so weich und schwammig, dass man es mit den Händen zerdrücken kann. Das "Ernten" des Totholzes war ein Vergnügen, das kann ich euch sagen!! Man weiss ja, dass man immer sagt Totholz wäre soo ein toller Lebensraum, aber SO VIELE VERSCHIEDENE TIERE hatte ich nicht erwartet. Ich hoffe, dass jetzt einiges davon in unserem Wohnzimmer lebt. Neben den üblichen Asseln, Fliegen, Spinnen und Schnecken sind insbesondere interessant (und jetzt eingefangen): Mindestens eine Maikäferlarve (richtig fett und saftig), mehrere Hundertfüßler (aktive Jäger!!) und eine sehr große (ca. 3cm) und dicke (1cm) rotbraune Puppe. Außerdem noch ein paar rot-schwarze Ameisen, unbekannte braun-glänzende Käfer und Regenwürmer. Die Maikäfer werden zwar höchstwarscheinlich nicht so schnell im Terrarium rumfliegen (Zyklusdauer 3-5 Jahre), aber die rote Puppe wird, wenn sie überlebt, bestimmt schlüpfen. Ich vermute es ist ein Nachtfalter, mal sehen. Bin gespannt, was da noch alles aus dem Holz kriecht!  Ich bin auch auf ein Nest sehr exotisch aussehender Wespen gestoßen, die habe ich in Ruhe gelassen.
Statt der blöden Heimchen, lebt im Terrarium jetzt eine Spezies die wir alle kennen uns lieben: Die gewöhnliche Feuerwanze. Vermehren werden die sich wohl kaum (jedenfalls nicht mehr als eine Generation), aber ich hoffe, dass die Ameisen sich darüber her machen. Diese werde ich nämlich
morgen (neue Kolonie) einsetzen. So, genung BlaBla, hier noch das neue geplante Nahrungsnetz:


Ach ja: Die Pflanzen sind jetzt teilweise heimische krautige (aber auch ein kleiner Ableger Fächerahorn, treibt schon aus wie man auf einem der Fotos sieht) und eben noch die nicht ganz verfaulten Zimmerpflanzen aus dem Sumpf.

Montag, 13. März 2017

Dramatische Entwicklungen

Am Wochenende sind endlich die Ameisen per Post eingetroffen! Eine kleine Kolonie Lasius Niger, die schwarze Wegameise (inkl. versand 17€). Eine schöne Königin und etwa 15 Arbeiterinnen. Geliefert wurden sie in einem Reagenzglas mit ein bisschen Nährlösung.


Habe gelesen, dass die so geliefert sehr ungern ihr neues "Nest" verlassen und man daher am besten das Glas wie es ist ins Terrarium legt oder vergräbt. Die bauen dann das Reagenzglas zu einem gemütlichen Nest um. Gelesen - getan. Das Glas habe ich dann waagerecht in den Sand gesteckt und den Ausgang offen gelassen.

Am ersten Tag sah schonmal alles super aus. Die Arbeiterinnen sind sofort ausgeschwärmt und haben ihre neue Welt erforscht. Ziemlich schnell haben sie dann auch den Honig-Klecks gefunden und dran geknabbert. Da die Ameisen aber auch einwandfrei am Glas hochlaufen können, wurde die Ökospähre nun "fachgerecht" mit Silikon versiegelt und ist nun Luft-, Wasser- und Ameisendicht. Soweit also eine schöne Sache. Am nächsten Morgen hatten die Ameisen sogar schon angefangen, den Ausgang ihres Nests mit kleinen Steinchen zuzubauen. Bei längerer Beobachtung wurde auch die Notwendigkeit dafür klar: Die Heimchen (nach wie vor scheinbar glücklich) wurden nämlich auch schnell auf diese neue gemütliche Höhle aufmerksam - und wollten sich darin breitmachen. Es spielten sich dramatische Szenen ab: Die Ameisen  schlugen die Heimchen immer wieder in die Flucht und behielten wohl auch die Oberhand. Soweit so gut.

Abend desselben Tages:
Anzahl der Arbeiterinnen im Nest: 0. Anzahl der Königinnen im Nest: 0. Scheiße wo sind die hin? Ökospäre anföhnen damit man besser reinsieht. Anzahl der Ameisen sonst irgendwo im Terrarium: 0. Verdammt, meine neuen Lieblinge sind spurlos verschwunden. Das kann ja wohl nicht wahr sein, Sollten am Ende die Heimchen wirklich die Ameisen aus ihrem Nest vertieben haben? In Ameistenforen ist zu lesen, dass Ameisten auch mal gemeinsam ein Heimchen erlegen und spezielle Lasius Niger eigentlich nie ihr angestammtes Nest verlassen, auch wenn es nur ein blödes Reagenzglas ist. Ich bin ziemlich frustriert. Meine Motivation die gesammte Ökosphäre aus dem Fenster (4. Stock) zu werfen ist entsprechend hoch.


Im falhen Licht der Morgendämmerung des darauffolgenden Tages erblicken meine müden Augen die grausame Wahrheit: Leblos, man möchte gerne glauben sanft schlafend, verkrampft und leichenblass treibt die Ameisenkönigin im brackig-gelben Wasser des gottverlassenen Tümpels im Ostteil der Ökosphäre.


Was mag sich hier wohl zugetragen haben? Mich lässt der Gedanke nicht los, dass die Königin sich und ihr ganzes kleines Volk lieber im Sumpf ersäufen will, als in meiner Ökosphäre zu leben...

Geister?

Seit Freitag ist die verwelkte Blüte des Fettrautes durch ein etwas unheimlich amutendes Netz/Gespinst wie auch immer mit dem Boden verbunden. Ich kann mir nicht erklären, wer dafür verantwortlich ist..... ein Geist vielleicht?

Mittwoch, 8. März 2017

Der Optik wegen


Zweite Einwanderungswelle

War gerade bei Hellweg:
Es gibt neue Mitbewohner:
5 kleine Garnelen
5 Posthornschnecken (Wasser)
300 Wasserflöhe

Dieses Mal habe ich drauf geachtet, dass sich alle bei etwa 20° wohl fühlen!! Es ist jetzt ganz schön voll im Tümpel....

Wie man sieht, leben auch die Panzerwelse noch. Sind nur ein bisschen still. Vielleicht muntern die Wasserflöhe sie ja ein bisschen auf.

Außerdem habe ich jetzt einen Temperatur- und Luftfeuchtesensor angebracht:

Dienstag, 7. März 2017

Es Lebt!




Sou. So schauts jetzt aus. Das Foto ist von der "feuchten" Seite aus aufgenommen. Der Plan hat sich ein bisschen geändert, der Teich ist größer geworden und hat ein falches Ufer. Jetzt ist schon ziemlich viel Wasser im System, das sollte jedenfalls reichen. Leider gibt es aber doch eine kleine Verbindung zwischen Teich und Grundwasser, da hat wohl jemand schlecht silikoniert.
Ein schönes Detail ist mir heute Morgen gleich aufgefallen: Einige Pflanzen können scheinbar aufgrund ihrer feinen Haare dafür sorgen, dass Luftfeuchtigkiet an Ihren Blättern kondensiert und sich Tau bildet:
Damit habe ich nicht gerechnet, es ist aber sehr im Sinne der Wasserverteilung im System, wenn das Wasser nicht nur an den Scheiben runterläuft.
Im hinteren Bereich gibts noch eine Sandebene, da hab ich jetzt grad kein Foto.

Neben den versch. Pflanzen habe ich bis jetzt folgende Tiere eingesetzt:
  • 2 Antennenwelse (scheinen glücklich zu sein)
  • 2 Panzerwelse (gehts nicht gut, ich glaube denen ist zu kalt....)
  • 4 Schneckenfresserschnecken (heißen wirklich so, weil sie mit ihren Rüsseln andere Schnecken aussaugen, sind sehr vital. Gestern abend hat eine glaube ich versucht ein im Wasser schwimmendes Heimchen anzugreifen ... )
  • etwa 10 Regenwürmer (waren nicht mehr gesehen)
  • einige Hundertfüßler (sieht man ab und zu durch den Wald streifen, auf der suche nach Beute?)
  • sehr viele Asseln, 2-3 Arten (verkriechen sich naturgemäß überall)
  • einige sehr dünne Weiße würmer
  • eine rote Ameise (tut mir leid für sie aber bald wird sie Freunde finden)
  • ca. 15 Heimchen (sehr neugierig, vital und aktuell die auffälligste Spezies. Habe diese anstatt der Grillen gewählt, weil die nicht so einen Lärm machen aber wohl dasselbe fressen.)
  • je etwa 300 rote und weisse Zuckmückenlarven (spätestens wenn die schlüpfen muss der Kasten bis zum Ende aller Tage verschlossen bleiben)

Im Laufe dieser Woche sollte noch eine kleine Ameisenkolonie (Lasius Niger, die schwarze Wegameise) per Post ankommen.

Samstag, 4. März 2017

Es wird gebastelt ....

So, es wird gebastelt. Morgen hol ich mir noch ne Ladung Sand und so viel Beodenleben wie möglich und dann wird gepflanzt. Das Fischbecken ist jetzt doch größer geworden.....

Freitag, 3. März 2017

Das geplante Nahrungsnetz


So stelle ich mir das Nahrungsnetz vor. Die Tiere werden entweder gesammelt oder (meistens) gekauft. Mir ist völlig klar, dass das so nie funktionieren wird, aber versuchen kann man es ja :-) Insbesondere die rot markierten Elemente sehe ich als sehr kritisch an, es ist davon auszugehen, dass diese sich nicht vermehren werden.


Winterschlaf

Habe gerade einen guten Hinweis bekommen: Natürlich brauchen (die meisten?) einheimischen Pflanzen die Winterruhe bzw. Frost. Da ich die Ökoshpäre aber gerne auch im Winter anschauen und daher drinnen lassen will, werde ich also solche Pflanzen nicht/wenig einzusetzen.
Die Kastanien sind aber schon im letzten Sommer gestorben, da lag es also nicht am fehlenden Frost.
Außerdem: Neben Hygro-, Baro-, und Thermometer wäre es natürlich genial, den CO2 Gehalt zu messen. Günstige Messgeräte messen leider nur die Konzentration (?) flüchtiger organischer Verbindungen und rechnen das dann irgendwie in "CO2 Equivalente" um. Das hilft natürlich nicht viel, denn im Glaß stingt es gewaltig  und das gäbe wohl immer die Höchstwerte .... Also muss ich mir das leider aus dem Kopf schlagen (es sei denn, bei irgend jemandem am Institut liegt ein alter Sensor rum?).

Donnerstag, 2. März 2017

Der Plan



So sieht also der aktuelle Plan aus: Eine 54l Ökosphäre, haptsächlich terrestrisch mit einem größeren und einem kleineren Wasserbecken.
An Land kommen verschiedene Pflanzen in zwei Bereichen, einem eher feuchten in "Grundwassernähe" und einem eher trockenen weiter oben. Als Landtiere sind aktuell in Planung:
Alles was durch den Einsatz des Boden automatisch mitkommt, hoffentlich ein paar Kellerasseln, Regenwürmer, Fliegen etc. Zusätzlich wären Grillen nicht schlecht (Zoohandlung). Super wäre noch eine Pflanzenfressende Insektenart die sich schnell vermehrt, vielleicht hat jemand eine Idee? Kleine Heuschrecken eventuell, Blattläuse wären super, aber wo bekommt man die her?
Ins große Wasserbecken kommen neben Wasserpflanzen 1-2 Welse. Wenn die Wasserpflanze sie mit Sauerstoff versorgt sollten sie sich ausreichend mit Algen und einfallendem Material ernähren können
Ins Becken 2 kommt eine Ladung rote Zuckmückenlarven. Die verwandeln sich hoffentlich bald in Mücken und legen dann evtl. Eier in die zwei Becken (vorausgesetzt sie finden Futter: Nektar und Honigtau...), sodass es einerseits eine weitere Generation gibt und außerdem auch die Welse ein wenig Extrafutter bekommen. Wenn das klappt, wäre alleine dieses System schon genial!
Dem drohenden Austrocknen des Fischbeckens hoffe ich durch die eingezeichnete Kondensatleiste entgegenzukommen. Sie soll das an der Nordseite anfallende Kondenswasser in das Becken zurückführen. Mal sehen ob das klappt.

Mittwoch, 1. März 2017

Nur mit Moos, nix los

Wenn doch aber nun mein kleines Glaß so toll ist, wieso soll ich denn dann ein neues viel größeres bauen? Was ist das Problem mit der kleinen Ökosphäre?


Mein schönes Moos-Frederik System hat leider ein Problem: Zu viel Sauerstoff, zu wenig CO2. Das konnte man in den Anfängen nach dem Verschließen gut beobachen/interpretieren: die "höheren Pflanzen", namentlich die Kastanien die ich gesät hatte, sind nach einer kurzen Phase der guten Entwicklung leider alle erstickt sind. Dies konnte man gut an einer nicht trockenen Braunfärbung der Pflanzen erstennen, die sich langsam von oben (Blattspitzen) nach unten (Boden) ausgebreitet hat. Ähnliche Bilder kennt man von wiss. Experimenten mit stark variierenden CO2/O2 Konzentrationen in Gewächshäusern (hab das mal auf der EGU gesehen). Das Problem ist also: Anfangs gehts den Pflanzen gut und sie wachsen schnell, verbrauchen aber leider das vorhandene CO2 kontinuierlich, bis nichts mehr da ist und ersticken (sagt man das so bei Pflanzen?) dann.
Offensichtlich fehlt es also an Organismen, die auch wieder CO2 freigeben, also atmen. Zu Beginn hatte ich einige Feuerwanzen und mehrere Mehlkäfer im Glaß, vermutlich hat deren Atmung die Katanien noch einige Zeit am Leben erhalten, als diese aber gestorben sind, ging es CO2-mäßig bergab.
Dass inzwischen aber ja Frederik und seine weißen Fliegenfreundinnen nach wie vor quicklebendig sind, lässt vermuten, dass sich im Glaß eine Atmoshpäre mit sehr viel Sauerstoff und ein wenig CO2 eingependelt hat, bei der das Moos mit verhältnismäßig wenig O2 auskommt und die wenigen kleinen Tiere sowie die Bodenorganismen für ein wenig CO2 sorgen. Evtl. könnten jetzt sogar die Kastanien wieder photosynthese betreiben, aber die Keime sind ja leider schon lange alle abgestorben.
Obwohl ich Freddy und sein Moos sehr schön finde, hätte ich mir aber eigentlich eine Ökosphäre mit etwas schöneren Pflanzen gewünscht, vielleicht sowar etwas, das irgendwann mal blüht!
Wir brauchen also mehr CO2 und dafür mehr atmende Tiere!
Und gerade hierin besteht die Schwierigkeit: Damit das System stabil wird/bleibt bräuchte Frederik mehr Artgenossen oder/und mehr Freunde wie die Fliegen. Beides hoffe ich zu erreichen, indem ich für mehr Platz und auch für mehr "landschaftliche" Diversität sorge.
Deswegen muss ein viel größeres Glaß her!

Los geht's: Klappe zu, Affe lebt


Hier also mein Blog über das Experiment der Erstellung einer 60 Liter Ökosphäre mit verschiedenen Ökozonen und einem hoffentlich funktionierenden Kohlenstoffkreislauf mit einem konstant ausreichend hohen CO2 Gehalt der Atmosphäre.
Ich erstelle diesen Blog einerseits, damit ich mich später noch erinnern kann, was ich da eigentlich genau gemacht habe, andererseits aber auch (auf Anregung von Paul), damit Leute die es vielleicht interessiert, das Projekt mitverfolgen können.
Was Wichtiges zum Anfang: Von vielen Dingen die ich hier mache und behaupte habe ich nur rudimentär Ahnung. Deshalb bitte kommentieren! z.B. wenn Jemand weiss, um welche Arten es sich handelt oder so. 
Außerdem: Ich bin total schlecht in Rechtscheibung, nur dass da Keiner überrascht ist....

Was verstehe ich unter einer Ökosphäre? Für mich ist das ein Luft- und Wasserdicht abgeschlossenes System, in dem "höhere" Lebewesen ein kleines Ökosystem bilden. In diesem Ökosystem sollen möglichst ein stabiler Wasser-, sowie ein stabiler Kohlenstoffkreislauf existent sein.

Ich habe bisher Erfahrung mit zwei kleineren Ökosphären gesammelt (~ 5l). Interessant ist dabei vor allem die Altere (steht aktuell auf meinem Schreibtisch am PIK):


Diese habe ich im Januar 2016 das letzte mal verschlossen und seit dem nicht mehr geöffnet. Die Biodiversität ist zwar ziemlich gering, aber den Arten die es gibt, scheint es recht gut zu gehen. Spannend ist vor allem, dass neben dem dominanten Moos auch noch zwei Tierarten immer wieder auftauchen:
1. eine sehr kleine weiße Fliegenart (?) unter 1mm Glöße, von denen immer wieder intervallartig mehrere Auftauchen und ein paar Wochen lang rumfliegen bis sie wieder verschwinden. Fliegen ist vielleicht das falsche Wort, sieht eher wie ein Springen mit ein paar unbeholfenen Flügelschlägen aus...






2. Ein kleiner heller Tausendfüßler namens Frederik. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es nur einer ist, oder ob es mehrere sind die sich nuir nie gemeinsam zeigen. Jedenfalls liegen auch schon ein paar tote Tausendfüßler rum (oder sind das Häutungen? Häuten sich Tausendfüßler?). NEIN MOMENT! Gerade in diesem Augenblick sehe ich, dass Frederik ordentlich Farbe bekommen hat und schon dunkelbraun ist! Frederik ist aktuell etwa 1.5cm lang und 1mm dick und genießt die Aussicht vom Blatt-Plateau.


Hier noch ein Foto von einer der Tausendfüßlerhäutungen (?).






3. Außerdem wachsen auf den Kastanienleichen (dazu später mehr) inzwischen kleine Pilze!