Mittwoch, 24. Mai 2017

Viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele, viele Füße.

Wie man es auch Kinderfreundlicher anstellen kann, zeigen gerade die Hundertfüßler. Sie haben offenbar ihre Eier an einen sehr geeigneten Ort gelegt, denn es ist vor einigen Tagen eine ganze Ladung Baby-Hundertfüßler geschlüpft. Die haben inzwischen schon ein wenig Farbe bekommen und krabbeln überall munter herum. Es gibt also doch noch Gutes im (Ökosphären-) Leben.

Kurz nach dem Schlüpfen












  


Einige Tage alt





Dienstag, 23. Mai 2017

Ob man das Jugendamt rufen sollte?

Jeder der mal in einer Mietwohung gewohnt hat kennt diese Situation: Man sitzt vor der Glotze und irgendwo in den unergründlichen Tiefen der Nachbarschaft schreit ein Kind wie am Spieß und hört einfach nicht auf. Irgendwann ist der Punkt erreicht, ab dem man sich ernsthaft Sorgen macht und mit dem Gedanken spielt dem Kind helfen zu müssen. Es ist so eine dumme Situation in der man einfach nicht weiter weiß, weil man ja eigentlich niemanden falsch beschuldigen - aber auch nicht als desinteressierter Unmensch tatenlos zuhören will.
In so einer Situation bin ich gerade. Frage: Wenn du als liebende Schneckenmutter deine Eier in einer paradiesischen Ökosphäre ablegen würdest um deinen Kindern einen bestmöglichen Start ins neue Leben zu garantieren, welchen Ort würdest du wählen? Genau: Sicherlich nicht das Maul einer fleischfressenden Pflanze. Ich stelle mir so vor wie sich die kleinen Babys aus ihren Schalen pellen, freudig ihr neues Leben mit einem Spaziergang beginnen wollen und dann nach zwei Schritten in den tiefen dunklen Schlund der Schlauchpflanze stürzen, verzweifelt versuchen ihrem tragischen Schicksal zu entkommen indem sie sich an den glitschigen Wänden festkrallen aber unweigerlich tiefer sinken um schließlich im schwummrig grünen Dunkel des pflanzlichen Verdauungssaftes elendig bei lebendigem Leibe verdaut zu werden.
Und Ich? Ich stehe tatenlos daneben und weiß nicht wie ich mich verhalten soll...


Sonntag, 7. Mai 2017

50 rote Ameisen und eine Geburt

Das Thema Ameisen wurde hier ja schon diskutiert, ich habe aber immer noch nicht ganz aufgegeben. Um er kurz zumachen, der zweite Versuch, Lasius Niger (die schwarze Wegameise) anzusiedeln ist auch gescheitert - diesmal weniger dramatisch: nach zwei Tagen waren einfach alle weg. Also habe ich mich mal (vermeintlich) schau gemacht und stattdessen die rote Gartenameise bestellt. Die lebt normalerweise an sehr feuchsten Stellen - in nassem Totholz oder feuchtem Lehm. Da sollte es ihnen ja bei mir gefallen, oder?
Und damit es gleich ein bisschen abgeht hab ich eine Kolonie mit 50 Arbeiterinnen bestellt. Nach dem Einsetzen des Reagenzglases mit den Ameisen war es sehr spannend zu beobachten, wie erst einige Arbeiterinnen die Gegend erkundet haben und als sie ein geeignetes Nest gefunden hatten (unter dem morschen Holz) der Rest der Kolonie im Gänsemarsch hinterher kam. Ganz am Ende marschierte die Königin, eskortiert von etwa 5 Arbeiterinnen, in ihren neuen Palast.
Danach habe ich in das Reagenzglas ein bisschen Honig als Startfutter gefüllt. Dieser wurde auch (nicht nur von den Ameisen) gut angenommen.
Auch die Hundertfüßler, Tausendfüßler, verschiedene Fliegen und Käfer haben sich über den Honig gefreut. Letztlich sogar die kleine neue Schnecke.
Leider war die Freude über die Ameisen nur kurz. Wie schon bei der Lasius Niger Kolonie zuvor waren nach 2-3 Tagen nur noch verinzelte Ameisen zu sehen. Irgendwie ist so eine Ökosphäre nichts für Ameisen. Jetzt ist es seit etwa 2 Wochen so, dass nur noch etwa 4 rote und 4 schwarze Ameisen ziellos rumstreunern. Sie scheinen tatsächlich ein bisschen planlos rumzulaufen, kanbbern mal hier, mal da, aber besonders glücklich kommen sie mir nicht vor. Schade.

Aber gestern ist wieder mal was cooles passiert. Glotz dir das mal an:

Ich durfte also der Geburt einer Schnake (?) beiwohnen. Die etwas ekligen, wurmartigen und halb durchsichtigen Maden waren mir schon beim Einsammeln des Totholzes aufgefallen, hatte sie dann aber wieder vergessen. Nachdem sich Elfriede (so heißt sie nämlich) aus ihrem klegbrigen Kokon befreut hatte, ist sie erstmal wie von der Tarantel gestochen im Kreis gerannt und hat sich dann eine Stelle gesucht, wo sie sich quasi auf die Wäscheleine zum Trocknen gehängt hat. Apropos Tarantel - darüber sollte ich mal nachdenken...
Na eines nach dem Anderen. Hier ein Foto von Elfriede beim Trocknen.
Und am nächsten Tag sah sie schon ganz hübsch aus:
Das beste an dieser Entwicklung: Elfriede ist nicht alleine! Schon einige Tage zuvor war dieser Kollege hier aufgetaucht und fliegt seitdem im Terrarium munter hin und her:
Falls die üblichen biologischen Voraussetzungen für sowas gegeben sind und die Beiden sich "näher kennenlernen", könnte man vielleicht auf weitere Geburtsszenen hier in der Ökospäre hoffen.

Schließlich und letztlich habe ich heute noch eine Flaschenpflanze und eine kleine Phaleanopsis ins Terrarium gepflanzt, was gar nicht so einfach war ohne Elfriede und ihren Mann freizulassen. Nun ist wieder alles luftdicht verschlossen und das bleibt auch so. Wer jetzt noch raus will hat Pech gehabt.

Diegos Projekt

Hier mal ein Link zu einem Blog eines ehemaligen Arbeitskollegen. Er versucht auch gerade eine Ökosphäre zu bauen, allerdings mit einem deutlichen Fokus auf Pflanzen und (so wie ich meine) auch mit höheren Ansprüchen an die Ästhetik. 

Diegos Flaschengarten

Der Affe regt sich noch

Es ist ein Weilchen her seit dem letzten Update. Das liegt nicht daran, dass nichts los wäre, sondern ich hatte einfach keinen Bock was zu schreiben. Aber jetzt. Tatsächlich ist eine kleine Gehäuseschnecke aufgetaucht. Das freut mich besonders, weil sie mir sehr sympathisch ist. Sie ist noch ziemlich klein und ich hoffe, dass sie sich gut mit der - inzwischen schon etwa 10cm langen -. schwarzen Nacktschnecke versteht. Letztere ist scheinbar nachtaktiv, was zumindest schonmal verhindern sollte, dass die beiden sich zu oft über den Weg laufen und sich aufgrund ihrer fundamental verschiedenen Lebensentwürfe in die nicht vorhandenen Haare kriegen. Weil die neue Schnecke noch so klein ist, hat sie auch noch keinen Namen - sowas entwickelt sich ja immer im Laufe der Zeit.

Was es mit dem Glas auf dem die Schnecke sitzt auf sich hat erzähle ich im nächsten Post.

Außerdem laufen auf einmal viele kleine Kerle rum die ich in keiner Weise einordnen kann:
So richtig hübsch sind die nicht, aber in einer Ökosphäre darf man nich wählerisch sein. Das Bild zeigt ein schon sehr großes Exemplar, die meisten sind etwa halb so groß. Wenn das mit Denen so weiter geht, sollte ich vielleicht noch eine zusätzliche fleischfressende Pflanze einsetzten...

Außerdem tauchen manchmal Eier auf. Von wem vermag ich nicht zu erahnen, sie sind dann auch genauso schnell wieder weg wie sie aufgetaucht sind.
 Außerdem hat sich eine kleine, fast durchsichtige Spinne in der oberen Ecke des Terrariums ein kleines Netz gebaut. Im Foto ist der Kontrast start erhöht, damit man sie überhaupt sieht. Echt ein schönes Tier!


Sonntag, 2. April 2017

Guten Tag der Herr, willkommen im Leben als Falter

Am Wochenende ist dieser Nachtfalter im Terrarium aufgetaucht. Ich nenne ihn Papst Franziskus.

Er ist vermutlich aus der Puppe geschlüpft, von der ich anfangs berichtet hatte. Da er sich alleine sowieso nicht vermehren kann, und weil es mir um ihn auch Leid täte, habe ich ihn frei gelassen. Jetzt sitzt er auf einem Flieder auf dem Balkon und wundert sich vermutlich, wo seine geliebte Glashülle hin ist. Und wo alle seine Assel-Buddies von der Terrarium-Gang sind. Ich hoffe er findet neue Freunde.
Außerdem habe ich den Ohrenwuzler mal einigermaßen vor die Linse bekommen. Er knabbert tatsächlich gerne an den Schildläusen rum.

Anmerkung der Redaktion: Mir fällt gerade auf, dass ich den Nachtfalter immer als männlich dargestellt hab. Das ist natürlich nicht gerade gender-neutral ausgedrückt. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass es sich hierbei tatsächlich um einen männlichen Nachtfalter handelt. Das erkennt man nämlich am Namen - man sagt ja DER Nachtfalter.

Mittwoch, 29. März 2017

Natürlich fällt der Verdacht auf die Ökospäre....

... denn es kam wie's kommen musste. Ameisen. Ameisen überall. ÜBERALL!!
In den vergangenen Tagen ist unsere Wohnung von einer kleinen Ameisenepedemie heimgesucht worden. Kleine schwarze Ameisen die irgendwie genau so aussehen wie die, die ich in den ersten Ökosphärenversuch eingesetzt hatte (die tote Königin und so weiter, man erinnert sich schmerzlich...).

Natürlich ist der Schuldige da schnell gefunden. Aber moment mal: Laut Züchter vergehen vom abgelegten Ei zur fertigen Arbeiterin mindestens 6 Wochen. Mal kurz nachgerechnet:
 .... wenn ich geschätzte 168 Ameisen mit dem Staubsauger erledigt habe, 39 mit dem Finger geplättet und aktuell noch ca 124 im Bad und weitere 15 im Wohnzimmer rumlaufen .... ins Terrarium hatte ich vor ca. 3 Wochen eine Königin und 13 Arbeiterinnen eingesetzt.... verdammt das kommt doch niemals hin!!

Wenn die Ökosphäre nicht schuld ist, dann kommt nur eines in Frage: Die Nachbarn. Is doch logo. Die sind mir sowieso ein bisschen suspekt, bestellen dauernd bei Lieferando, nehmen immer meine Pakete an ohne sich dafür zu bedanken, der Balkon ist extrem sauber, um nicht zu sagen verdächtig sauber .... bestimmt leben die Ameisen bei denen in der Wand oder im Parkett und kommen jetzt zu uns rüber.
Na gut, bleiben wir mal sachlich. Jeder hat sicher schonmal seine Nachbarn verdächtig, Ungeziefer zu züchten, das muss aber noch lange nicht immer auch der Fall sein.
Vielleicht kommen die Ameisen ja auch über unsere, seitdem es so warm ist, permanent gekippte Balkontüre schnurstracks ins Bad marschiert. Diese These lässt sich zumindest leichter überprüfen, als die (gerechtfertigten!!) Anschuldigungen den Nachbarn gegenüber.
Also: Balkontüre zu, alle Ameisen weggesaugt, 1 Tag gewartet. Und da schau her: Keine einzige Ameise wagt es noch hier herumzuspazieren. Dachte ich mir doch, dass sie Nachbarn schuld sind.